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Hinter den Kulissen bei Freiburg Living History /Und plötzlich ruft die Vergangenheit


(danke Vidream für das schöne Bild)



Um zur Arbeit zu kommen müssen viele ins Auto steigen, die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen und teilweise sogar Datumsgrenzen passieren. Die Vorkehrungen dafür reichen vom Haustürschlüssel mitnehmen bis hin zum Einplanen eines Jetlags, doch die kleinen Tages und Stundenunterschiede, die fleißige Pendler auf Langstreckenflügen zur nächsten Tagung auf sich nehmen sind nichts gegen die Zeitunterschiede, die man bei einem normalen Arbeitstag bei FLH so hinter sich bringt. Nicht etwa Stunden oder ein lächerlicher Tag in die Vergangenheit und man merke auf, am selben Tag auch wieder zurück in die Zukunft/ Gegenwart heißt es da zu bewältigen, nein gleich mehrere Jahrhunderte geht es in der Regel zurück in eine Gegenwart, die noch nicht weiß, dass sie 2021 längst Vergangenheit sein wird.

So gehören nicht nur ein paar positive Vibes und die normale Körperpflege zum täglichen Sein sondern auch ein gut durchdachtes Stück Vorbereitung zum Arbeitstag mit dazu. Wenn wir in die Vergangenheit reisen öffnen wir ein kleines Fenster für unser Publikum durch das die Leute auf den Plätzen in der ersten Reihe hindurch blicken können, während wir in der Vergangenheit manövrieren und dabei tunlichst und unter keinen Umständen auffallen dürfen. Denn wie bereits jedes Gute Buch über Zeitreisen belegt und in Filmen dokumentiert wird ist Anpassung die Regel Nummer eins für jede Zeitreise. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn im Jahre 1599 anno Domini plötzlich ein Handy zu vibrieren beginnen oder der schlichte Rock plötzlich zu einer drahtigen Hose werden würde. Schließlich haben wir das Privileg Persönlichkeiten aus der Vergangenheit für kurze Zeit nochmal ein Gesicht und eine Stimme zu geben und live zu erleben was damals geschehen ist. Bei diesem Job steht schließlich die Geschichtsschreibung auf dem Spiel!

Gerade als Stadellmenin, die unschuldiger Weise der Hexerei wegen angeklagt wurde, wäre jedes noch so kleine Übergehen dieser Regel fatal und ihr Vermächtnis gefährdet, womöglich nicht nur das sondern die Weltgeschichte der nächsten 422 Jahre eine vollkommen andere.

Während wir bekennenden Zeitreisenden ;-) also normalerweise allzeit bereit sind ins nächste Abenteuer der Vergangenheit zu springen, waren die letzten Monate mit Corona doch gänzlich anders und Zeitreisen bis letzten Sonntag verboten!

Wie es die menschliche Natur so will, gleicht man sich doch immer mehr der Zeit an, in der man gerade lebt. Nun heißt es also nicht nur Tasche richten, Kostüm waschen und einen Corona Schnelltest machen. Es heißt bye bye wilde pinke, rosa, Ombré und Colombré Mähne,

bye bye schrille Frisuren und glatte Kahlschnitte,

bye bye Gelnägel und farbige Lacke, bye bye bunte Tattoos, Glitzer,

bye bye Handy, Netflix und Amazon Prime.

Es war schön mit euch aber bei aller Liebe es ist vorbei und wenn es nach uns geht dürft ihr für den Rest des Jahres mit allen anderen Corona Nebenerscheinungen in der Schublade für kreativ überbeladene und frustrierte Schauspieler vor euch hin vegetieren, denn YEAH wir sind sowas von BACK in Business!!!!

Und damit das auch so bleibt nehmen wir neben dem glücklichen Hüpfen und Blubbern im Magen, das sich Lampenfieber nennt und den vor Freude kitschig verklärten Glubschäuglein (was soll ich sagen es ist so toll wieder vor Publikum draußen spielen zu dürfen) auch schön das Schnelltestergebnis und die FFP2 Maske mit zu unseren Touren damit wir alle sicher und wohlbehalten in der Vergangenheit und ja auch wieder in der Gegenwart landen.

Wir freuen uns auf euch und bis bald.

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